Politik für Jugendliche

Wiesbaden wird überwiegend als eine Stadt der Älteren wahrgenommen. Dies ist auch ihrer Geschichte als Kurstadt geschuldet, was sich auch in den Freizeit- und Tourismusangeboten widerspiegelt. Jugendliche machen etwa ein Sechstel gesamten Stadtbevölkerung aus, werden aber oft übersehen oder gar als störend empfunden. Dies hat einen starken Einfluss auf die Selbstwahrnehmung der Wiesbadener Jugendlichen, die ihre Interessen und Bedürfnisse in der Stadtpolitik häufig nicht angemessen beachtet und berücksichtigt sehen. Deshalb legen wir in unserem Wahlprogramm einen Fokus auf die Wünsche und Anliegen der jungen Bevölkerung von Wiesbaden, um dieser Gruppe ein gutes Leben in unserer Stadt und mehr Mitbestimmung zu ermöglichen.

Dabei erfährt der vom Jugend- und Sozialdezernat in den letzten Jahren eingeschlagene Weg – von der Jugendstudie bis zur Erarbeitung und Beschlussfassung eines eigenen Handlungsprogramms „Jugend ermöglichen“ – unsere volle Unterstützung. Die Jugend als eigenständige Lebensphase muss in unserer Stadt ermöglicht werden, damit Jugendliche und junge Erwachsene ihren Platz in unserer Stadtgesellschaft selbstbestimmt finden können.

 

Konkret wollen wir:

  • mit Unterstützung des Handlungsprogramms „Jugend ermöglichen“ die Taktung der Nightlinerfahrten noch weiter erhöhen. Konkret wollen wir eine Regelung im Stundentakt unter der Woche und im Halbstundentakt am Wochenende
  • alle städtischen Schwimmbäder für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren kostenlos machen. Der vergünstigte Tarif für Studierende soll dann auch für Auszubildende gelten
  • die finanziellen Mittel des Jugendparlaments und des Stadtschüler:innenrats erhöhen. Wir fordern eine Erhöhung der Mittel des Jugendparlaments auf 25.000 € und des Stadtschüler:innenrats auf 10.000 € pro Jahr
  • dass alle Wiesbadener Schüler:innen in angemessener Art und Weise in Berührung und Austausch mit kommunaler Demokratie kommen und Formate und Institutionen wie „Jugend im Rathaus“, „Tag der Jugend“, das Jugendparlament oder weitere niedrigschwellige Angebote in den Stadt- und Ortsteilen eine Stärkung erfahren
  • die Jugendverbandsarbeit weiter fördern. Jugendorganisationen gelten aus gutem Grund als „Werkstätten der Demokratie“. Es ist für unser Gemeinwesen und unser demokratisches Miteinander von unschätzbarem Wert, dass sich junge Menschen ehrenamtlich engagieren. Ganz egal ob es in Rettungsorganisationen, im Sportverein oder in einer Religionsgemeinschaft ist. Dieses Engagement wollen wir in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring noch besser anerkennen und begleiten
  • die Idee eines „Haus der Jugendorganisationen“ und „Jugenddemokratiebildungszentrum“ unterstützen
  • angelehnt an das Projekt im Rheingau-Taunus-Kreis, einen subventionierten Taxi-Tarif einführen, sodass Jugendliche auch nachts sicher und bezahlbar nach Hause kommen und auch die Vororte besser an die Innenstadt angebunden werden
  • auf eine Änderung der Hessischen Gemeindeordnung hinwirken, sodass ab der nächsten Wahlperiode in Hessen das Wählen in Kommunen ab 16 Jahren wieder möglich ist
  • mit Unterstützung des Handlungsprogramms „Jugend ermöglichen“ mehr Räume im öffentlichen Raum schaffen, die von Jugendlichen genutzt werden können und die Aufwertung bereits vorhandener Räume (Bolzplätze, Pump Tracks, Skatemöglichkeiten etc.)
  • die in den letzten Jahren Zug um Zug erweiterten Angebote der offenen Jugendarbeit, z.B. in Naurod und Auringen, in Erbenheim und Amöneburg oder im Europa- und Künstlerviertel absichern und weiterführen, ebenso das Fanprojekt des SV Wehen Wiesbaden
  • möglichst allen Jugendlichen internationale Begegnungen ermöglichen und sie damit auf das Leben in einer globalisierten Welt vorbereiten
  • weiterhin ein attraktives Ferienprogramm anbieten, auch mit frei zugänglichen offenen Angeboten
  • einen Nachtbürgermeister einstellen