Wiesbaden ist… mehr Sauberkeit und Müllvermeidung
In den vergangenen Jahren haben wir einige Anstrengungen im Bereich der Sauberkeit in der Stadt unternommen. Die Straßenreinigungssatzung haben wir zusammen mit einer Bürgerinitiative weiterentwickelt; auch deshalb genießt sie eine große Akzeptanz, gerade in den Vororten. Die Leerung der Mülleimer (z.B. auf Spielplätzen) wurde ebenso in der Hand der städtischen Entsorgungsbetriebe gebündelt, wie die Reinigung von Flächen. Gleichzeitig wurde die Zahl der Hundekotbeutel und Tütenspender deutlich erhöht. Mit einer App können Verschmutzungen und Müllablagerungen unbürokratisch gemeldet und zügig beseitigt werden. Auf Wiesbadener Festen ist es zu einer Abkehr vom Einweg-Plastikgeschirr und -besteck gekommen. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen und Initiativen und Vereine dabei unterstützen.
Und dennoch stoßen wir an unsere Grenzen. Wiesbaden produziert immer noch zu viel Abfall und nicht selten landet der Müll nicht in den vorgesehenen Tonnen. Wiesbadens Müllaufkommen liegt deutlich über dem Durchschnitt anderer Städte. Müllvermeidung fängt schon bei der Aufklärung an. Wir werden dafür sorgen, dass auch in Kindertagesstätten und Schulen die Vermeidung von Müll thematisiert wird. Ein geeignetes Format soll mit der ELW entwickelt werden.
Wir sehen darin auch einen Hebel, die Sauberkeit in der Innenstadt deutlich zu verbessern. Gerade in der Fußgängerzone kommt es, trotz eines hohen Reinigungs- und Leerungsintervalls, abhängig von der Tageszeit, zu einer raschen Vermüllung, gerade auf dem Mauritiusplatz und den umliegenden Straßen. Hierfür brauchen wir rasch eine Lösung. Dazu müssen wir wissen, ob es tatsächlich eines höheren Reinigungs- und Leerungsintervalls bedarf oder ob die Problematik vielschichtiger ist und ein Mehr an Reinigung und Leerung zwar die Folgen, aber nicht das Problem beseitigt. Eventuell benötigen wir auch eine höhere Kontrollfrequenz.
Fehlende öffentliche Toiletten sind eine der Ursachen für mangelnde Sauberkeit in bestimmten Bereichen der Stadt, sei es am Faulbrunnenplatz, am Luisenplatz oder an der Ringkirche. Wir wollen deshalb mehr Toiletten im öffentlichen Raum.
Konkret wollen wir:
- zur Unterstützung der Ordnungskräfte „Waste-Watcher“ einstellen. Diese sollen, nach unserer Vorstellung, bei der ELW angesiedelt sein und für die Sauberkeit im öffentlichen Raum sorgen. Aufgabe ist es nicht nur, den wild abgelagerten Müll zu entfernen, sondern auch die Verursacher zu ermitteln und Aufklärung zu betreiben
- weniger Müll beim Coffee-to-go. Einige Cafés bieten schon Pfandsysteme an. Wir wollen, dass dieses Angebot flächendeckend zum Einsatz kommt und gemeinsam mit den Betreibern aktiv werden. Wünschenswert wäre, wenn ein möglichst großer Teil der Wertschöpfung in der Region bliebe. Als Vorbild kann hier z.B. die Stadt Darmstadt mit ihren Faircup dienen
- weg von der Wegwerfgesellschaft. Nicht alles, was nicht mehr funktioniert, ist irreparabel kaputt. Deshalb wollen wir Initiativen, die sich damit beschäftigen, wie z.B. die Repaircafés unterstützen und ausbauen
- eine Lösung für die fehlenden öffentlichen Toiletten am Faulbrunnenplatz schaffen und temporäre Lösungen ermöglichen, wie etwa Dixi-Toiletten im Bereich der Ringkirche, die auch für den Denkmalschutz vertretbar sind